Nach dem letzten Podcast haben Christian und ich uns noch etwas unterhalten - als es dann spannend wurde haben wir dann auch wieder das Mikrofon angeschaltet.
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Tobias
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Hi,
also ich meine grundsätzlich den Gedanken, dass man das Unternehmen auf bzw. für eine "pathologische Situation" optimiert.
Beispiel: Fachkräftemangel
Ich denke (hoffe) jedem ist klar, dass man seine Praxis personaleffektiv gestaltet. Aber bevor ich Abläufe und Behandlungen aufgrund Personalmangels umstelle, versuche ich doch mit allen Mitteln die Personalsituation zu lösen. Mit einem guten QM ist es ja durchaus auch denkbar ungelernte Kräfte einzustellen. Gerade jetzt in der Pandemie gab es viele Menschen, die unfreiwillig zu Hause bleiben mussten weil ihre Geschäfte zwangsgeschlossen wurden. Wenn man noch "größer" denkt (aber das führt natürlich auch in eine politische Diskussion), dann müsste man bei dem "WARUM" ansetzen. Also warum hat denn die ein oder andere Praxis Fachkräftemangel? Das will ich an dieser Stelle gar nicht weiter ausdehnen - aber auch dort kann man optimieren.
Beispiel: PZR
Mit Sicherheit hat Herr Henrici recht, dass der Zahnarzt - wenn er denn mal wieder eine Prophylaxe selbst durchführt - einige Erkenntnisse gewinnt, die er vorher nicht innehatte. Dennoch ist das ja keine "Prozessoptimierung" sondern im besten Fall der Tropfen auf dem heißen Stein und sollte nicht zur Gewohnheit werden. Prozessoptimierung wäre hier in meinen Augen (was ja ebenfalls genannt wurde) Backupliste, Terminerinnerung und vor allem auch "Patientenselektion"!
Meines Erachtens tut es auch jeder Praxis gut, wenn der Zahnarzt / Praxisinhaber mal ein wenig AM Unternehmen arbeitet und nicht nur IM Unternehmen. Dafür können solche Terminlücken ja durchaus auch genutzt werden.
Beispiel: Zweihandtechnik statt Vierhandtechnik
Hier muss ich vorweg sagen, dass ich das nicht wirklich einschätzen kann, da ich seit Jahren MIT Assistenz und quasi "4 Händen" arbeite. Aber ich kann es mir tatsächlich nur sehr schwer vorstellen, dass ein Zahnarzt, der sein ganzes Berufsleben auf diese Weise gearbeitet hat nun in einem relevanten Maß auf 2-Handtechnik umstellen kann um so Personal zu sparen. Auch hier finde ich - es klingt irgendwie nach dem allerletzten Strohhalm den man greift, kurz bevor man untergeht aber es sollten etliche Dinge vorher "optimiert" werden um nicht so sehr in seine etablierten, gut funktionierenden Behandlungsabläufe eingreifen zu müssen.
Beim zweiten hören des Podcasts denke ich jedoch, dass wir hier einfach verschiedene Blickwinkel haben und meine Erwartungshaltung beim lesen des Themas eine andere war. Ich bin eher von generellen Prozessoptimierungen ausgegangen und Herr Henrici hat mehr von einer Art "Notfallprogramm" für wirkliche Akutfälle gesprochen. Und letztlich sitze ich ja auch in meiner eigenen kleinen "Blase". Herr Henrici hat da natürlich einen viel breiteren Blick über die Zahnärztelandschaft.
In diesem Sinne wünsche ich eine schöne "Vorosterwoche"
Grüße
Tobias
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Georg
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Hallo Tobias,
Vielen dank für das Lob.
Christian Henrici und ich sind immer an Feedback interessiert.
Worauf genau beziehst du dich?
Gruß Georg
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Dr. Tobias Neumann
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Hi,
immer blöd gleich im ersten Kommentar überhaupt "Kritik" zu üben. Ist irgendwie so typisch "deutsch". Finde den Podcast nämlich super. Ebenso die Inhalte von Herrn Henrici. Habe dies bisher jedoch nie artikuliert. Doof von mir - will ich hiermit natürlich tun. Ein großes Lob an beide Protagonisten.
Die heutige Folge hatte für mich jedoch ein "Geschmäckle". Verstehe die grundsätzlichen Ideen von Herrn Henrici. Dennoch kann ich das in der erzählten Form nicht ganz nachvollziehen. Mir schoss direkt folgender Vergleich in den Kopf. Wenn ein Fahrzeug nur noch 20% Bremswirkung hat, dann würde doch niemand auf die Idee kommen ein Fahrertraining zu empfehlen, dass dem Fahrzeughalter zeigt, wie er/sie mit dieser reduzierten Bremskraft weiterfahren kann. Indem er/sie eben nur noch sehr langsam fährt, besonders viel Abstand hält, starke bergauf und bergab Passagen meidet usw. Stattdessen würde man doch mit allen Mitteln versuchen die Bremse zu reparieren. Ähnliche Gedanken hatte ich bei einigen Ideen auch bei dem Podcast mit Herrn Schäfer (den ich natürlich ebenso schätze und der natürlich auch soo viele geniale Ideen und Ansätze hat).
Eventuell habe ich da einen anderen "Startpunkt" oder eine andere Ausgangssituation im Kopf - aber so kam es letztlich bei mir an.
Viele kollegiale Grüße aus der Uckermark
Tobias Neumann
dr_tobias_neumann
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Über diesen Podcast
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